Hausaltar mit Ritualglocke - Tibet 14./15.Jh., Holz geschnitzt und ehemals gefasst, Pigmentreste, l?ngliche Form auf ornamentierter Sockelleiste, mittig platziert das Haupt eines M?nchs oder Asketen mit zerfurchter Stirn hinterfangen von einem Zierbehang und flankiert von zwei Schneel?wen mit umgewandten K?pfen, die seine Richtung blicken, der aufw?ndig als Maske gearbeitete Kopf ist aus Bronze gegossen und vergoldet, seitlich bekr?nt wird der Altar von spitz zulaufenden mehrpassigen Bronzeplaketten mit jeweils zehn kleinen Bildnissen des Buddha Akshobya auf Lotosthron, jedes getragen von einem Miniaturelefanten, dem Symboltier Akshobyas, die schmale untere Randleiste mit tibetischer Inschrift sowie erneut Elefanten als Eckfiguren, die Plaketten sind feuervergoldet und mit facettierten roten Schmucksteinen besetzt, Plakettenma?e ca.11x(bis)7cm/Holzpodest: H.ca.25,5 cm/L.ca.39cm/T.ca.10cm,Alters-und Gebrauchsspuren, Holz mit Fehlstellen und Unebenheiten, die vorliegende Ritualglocke/Ghanta ist aus in zwei Teilen aus Bronze gegossen, der Glockenk?rper mit umlaufenden Zierfriesen ornamentiert: auf der Schulter unterhalb eines Kranzes aus schmalen Blütenbl?ttern acht gro?e Lotosblütenbl?tter mit eingeschriebenen tibetischen Bija-Silben (von acht G?ttinnen), darunter horizontal platzierte Vajras eingerahmt von Perlenreihen, mittig umlaufende Dharmachakra-Motive, am unteren Rand befindet sich eine Kette aus vertikal angeordneten Vajras zwischen zwei Perlb?ndern, der stets separat gearbeitete Griff mit Langlebigkeitsvase am Ansatz,darüber erscheint der Kopf der G?ttin der transzendenten Weisheit Prajnaparamita mit auff?lligem Ohrschmuck und gro?er achtbl?ttriger Krone, die eine Mondscheibe tr?gt auf der der Halbvajra ruht.Dieser Knauf besteht aus vier Stegen, die stilisierten Makaram?ulern entspringen, H.ca.18cm -Die Physiognomie (Stirnfalten) des Kopfes sowie der Bezug zu Buddha Akshobya k?nnten darauf hindeuten, dass es sich bei dem Dargestellten um Milarepa handelt. Der wohl berühmteste Yogin und Poet Tibets Jetsün Milarepa (ca.1052 - 1135) geh?rte der Kagyü-Schule an. Der überlieferung nach war es ihm gelungen durch harte Entbehrungen und Meditationspraktiken Bodhisattva-Status zu erlangen,so da? er nach seinem Tod in dem von Buddha Akshobya regierten ?stlichen Paradies Abhirati wiedergeboren wurde, wo er schlie?lich die vollkommene Buddhaschaft erlangte. Milarepa wird in ganz Tibet bis heute profunde Verehrung zuteil und sein Bildnis ziert viele Hausalt?re. Allerdings zeigt ihn die standardisierte Darstellung stets als ausgezehrten Asketen singend in Sitzpose in der für ihn typischen Haltung mit der Hand hinter dem rechten Ohr (damit er sich beim Singen besser h?ren kann). -Provenienz: süddeutsche Privatsammlung