FERDINAND WAGNER 1847 Passau - 1927 München Fr?hliche Tischgesellschaft mit Harlekin und Lautenspieler ?l auf Leinwand. 91,5 x 154 cm (R. 112 x 174 cm). Signiert unten rechts 'Ferdin. Wagner'. Part. winzige Anschmutzungen, part. min. ber., min. rest. Rahmen. Das Gem?lde kulminiert in der Pr?senz einer einzigen Person. Doch es ist nicht der tief in seinen Vortrag versunkene Lautenspieler, der auf einem Tisch sitzend die h?chste Position der Komposition einnimmt. Auch nicht der in ein Narrenkleid gewandete Harlekin, der gebannt dessen Spiel lauscht. Von allen elf Personen, die an dieser illustren Zusammenkunft teilnehmen, ist es die vom Publikum abgewandt sitzende, m?nnliche Gestalt, die die bedachtsam ausgearbeitete Komposition des Gem?ldes vervollst?ndigt, sie zu einem spannungsreichen Gesamtbild erhebt. Sie umgibt eine geheimnisvolle Aura, begründet in ihrer Anonymit?t und ihrer Positionierung. Zugleich führt sie den Betrachter in das Geschehen ein. Dessen Aufmerksamkeit gilt jedoch vornehmlich dem mit einem Bl?tterkranz gekr?nten Barden, in dem sich der Gro?teil aller Sichtachsen bündelt. Subtil verknüpft Ferdinand Wagner die einzelnen Individuen seiner Darstellung zu einer koh?renten Tischgesellschaft. Ihre Beziehungen zueinander bleiben verborgen, schlummern unterhalb der sichtbaren Oberfl?che. Letztlich bleibt es dem Betrachter überlassen, welche Geschichte er den Beteiligten zugrunde legt. Obschon Wagner nicht direkt aus der Carl Theodor von Piloty Schule hervorgegangen war, besa? diese doch einen sichtbaren Einfluss auf das Schaffen des Künstlers, der an der Münchner Kunstakademie studiert und sich einen überregionalen Ruf in der dekorativen Wandmalerei erworben hatte. Jedem seiner Werke ging dabei eine akribische Phase der Ausarbeitung voraus. Detailgenauigkeit und ausgewogene Farbigkeit sind übergeordnetes Anliegen seines künstlerischen Strebens. In dem vorliegenden Gem?lde kommen diese vortrefflich zum Ausdruck. In der reichen Gewandung der Beteiligten, dem Faltenwurf der unterschiedlichen Stoffe, sowie den bei allen Personen stets variierenden Kopfbedeckungen stellte der in Passau geborene Künstler die meisterliche Beherrschung seines Fachs unter Beweis. (FG) Provenienz: Rheinische Privatsammlung.