ANDREAS ACHENBACH 1815 Kassel - 1910 Düsseldorf Sturm an der Mole von Ostende ?l auf Leinwand. 66 x 90 cm (R. 80 x 103 cm). Signiert und datiert unten rechts 'A Achenbach (18)81'. Verso: Leinwand gestempelt 'Stephan Sch...feld, Düsseldorf'. Min. rest. Rahmen. Die Urgewalt der See hat sich entfesselt. Mit gewaltigen Wellen wirft sich das Meer der Mole von Ostende entgegen. G?nzlich unbeeindruckt von diesem Treiben beschreiten zwei schwer bepackte Gestalten den Landungssteg in Richtung Festland. Ihre Gelassenheit und ihre Kleidung geben zu erkennen, dass sie diesem Spektakel nicht das erste Mal beiwohnen. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem dunklen Schiff, das der rauen See schutzlos ausgeliefert scheint. Es ist ein fortw?hrender Kampf zwischen Maschine und Natur. Die schwarzen Rauchschwaden, die aus den Abzugssch?chten des Dampfschiffes aufsteigen, künden von der schweren Last der Maschinen, die sich gegen das aufgewühlte Meer stemmen. Obschon der Sturm nachgelassen hat, verschwindet die langsam unter der Wolkendecke zum Vorschein kommende Morgensonne bereits wieder unter nebligen Rauchwolken. Die Blicke der beiden M?nner m?gen der Vergangenheit gelten - dem Abschluss einer langen, beschwerlichen Seereise. Das vorliegende Gem?lde zeugt jedoch nicht nur von einem Ringen zwischen Natur und Technologie, sondern gleichfalls von einem inneren Ringen des Künstlers. Zu Beginn seiner künstlerischen Laufbahn hatte Andreas Achenbach sich der Romantik verschrieben. Ganz in diesem Geiste weist das Werk eine empfindsame Poesie auf. Doch auch dem Realismus, zu dem er in seinem sp?teren Schaffen übergegangen ist, zollt der Künstler mit aufgekl?rtem Blick Tribut. Die Industrialisierung war zu seiner Zeit schlie?lich hochaktuell. (FG)