HERMANN DAVID SALOMON CORRODI 1844 Frascati (Rom) - 1905 Rom Am Ufer des Nils ?l auf Leinwand (doubl.). 73 x 44 cm. Signiert und bezeichnet unten links 'H. Corrodi. Roma'. Rest., part. min. Farbverluste. über den Ufern des Nils neigt sich der Tag dem Ende. Mit der untergehenden Sonne verglüht auch die sengende Hitze der vergangenen Stunden. Unter Palmen versammeln sich M?nner und Frauen in bunten Gew?ndern, einige sch?pfen Wasser. Zwei anlandende Boote lassen vermuten, dass es sich um Fischer handelt, die nach verrichteter Arbeit in der einsetzenden Kühle des Abends ruhen. Fernab erkennt der Betrachter weitere Figuren. Es scheint als erlaube die hereinbrechende Dunkelheit nun endlich im Freien zu verweilen. Im Hintergrund zeichnet sich eine Stadt ab, wom?glich Luxor. Einige der in hellen Ziegeln errichteten Geb?ude sind zur Linken noch von glei?endem Licht beschienen. Wonach die Künstler des 19. Jahrhunderts auf ihren Reisen in den Orient suchten, waren neue Sinnes- und Farbeindrücke. Hermann Corrodi, der neben ?gypten auch Syrien und Konstantinopel bereiste, fand dort zu brillanten Beleuchtungseffekten. Atmosph?re beherrscht die Komposition, das geschickt gew?hlte Hochformat gibt dem Lichtspiel des Himmels ausreichend Raum zur Entfaltung. Ein lebendiger Farbreichtum von Rosé zu Tiefblau bannt den Eindruck der letzten Sonnenstrahlen, die sich noch gegen die bereits hereinbrechende Dunkelheit zur Wehr setzen. Die überw?ltigende Lichtstimmung erstreckt Corrodi meisterhaft über die gesamte Komposition durch eine geschickte Spiegelung der Farben im Wasser des Flusses. Oft variierte der Künstler seine Motive. So fertigte er auf Reisen zumeist nur Skizzen, die nach seiner Rückkehr im Atelier zu gro?en Kompositionen ausgeführt wurden. Die Gem?lde Corrodis wurden schon zu Lebzeiten hochgesch?tzt. Kaiser Wilhelm I geh?rte zu seinen F?rderern und auch am britischen K?nigshaus machte sich der Künstler einen Namen als einer der gl?nzendsten Schilderer des Orients. (SP)